Am Samstag den 15. November 2025, fand am Bahnhof Gars/Thunau eine groß angelegte Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr Gars am Kamp gemeinsam mit den Feuerwehren Thunau/Kamp, Zittersberg, Mold, Horn, Wolfshoferamt, der Schadstoffgruppe Horn sowie dem Roten Kreuz und dem Einsatzleiter der ÖBB statt. Unter dem Übungstitel „Gleis 25“ wurde ein realitätsnahes und forderndes Szenario im Gleisbereich der Kamptalbahn abgearbeitet. Ziel war es, die Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen bei einem komplexen Schadensereignis zu üben und die Abläufe im Ernstfall weiter zu optimieren.
Im Bereich des Bahnübergangs „Kampweg“ kam es zu einem folgenschweren Unfall zwischen einem Zug und zwei Fahrzeugen.
Ein PKW wurde vom Zug erfasst, 50 Meter mitgeschleift und blieb verkeilt am Gleis stehen. Drei Personen waren darin schwer eingeklemmt. Ein zweites Fahrzeug wurde samt Anhänger in das angrenzende Gelände geschleudert. Der PKW kam seitlich zum Liegen, eine Person war darin eingeklemmt. Der mitgeführte Anhänger transportierte einen IBC-Tank mit Peressigsäure (ADR 3149, Klasse 5.1). Der Behälter wurde beschädigt, wodurch ein Gefahrstoffaustritt entstand. Auch der Triebfahrzeugführer und ein Arbeiter des Bauzuges erlitten Verletzungen unbekannten Grades. Die Lage stellte eine intensive Kombination aus Menschenrettung, Technischer Hilfeleistung, Schadstoffeinsatz und Koordination im Gleisbereich dar.
Nach der ersten Lageerkundung erfolgte eine Aufteilung in vier Einsatzabschnitte:
- PKW gegen Zug – technische Menschenrettung & Brandschutz
- PKW seitlich – Stabilisierung & Rettung einer eingeklemmten Person
- Zugbereich – Versorgung der Mitarbeiter am Zug
- Schadstoffaustritt – Absperrung, Dichtmaßnahmen, Umweltgefährdung vorbeugen
Besonders wichtig war die Abstimmung im Gleisbereich, die enge Zusammenarbeit mit allen Einsatzorganisationen sowie die sichere Führung der Übungsdarsteller, die realitätsnah geschminkt und vorbereitet waren.
Ziel der Übung war die interorganisatorische Zusammenarbeit zu stärken, Abläufe der technischen Menschenrettung unter erschwerten Bedingungen zu üben, das Vorgehen bei einem Schadstoffaustritt zu festigen und die Einsatzführung bei Großschadenslagen weiterzuentwickeln.
Nach rund einer Stunde konnte das Übungsziel erreicht werden. Anschließend fand im Feuerwehrhaus Gars am Kamp eine gemeinsame Nachbesprechung mit allen Einsatzabschnittsleitern und Gruppenkommandanten statt.
Die Feuerwehr Gars am Kamp bedankt sich bei allen teilnehmenden Feuerwehren, dem Roten Kreuz und der ÖBB-Infrastruktur für die hervorragende Zusammenarbeit. Solche Übungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Einsatzvorbereitung – nur so kann im Ernstfall rasch, sicher und effizient geholfen werden.
