Geschichte

DIE ERRICHTUNG DER MUSEUMSHALLE (1994 – 1997)

In der Jahresmitgliederversammlung am 3.1.1986 verspricht Bgm. Dr. Neukirchen den Museumszubau beim Feuerwehrhaus. Das Feuerwehrgebäude wurde in den Jahren 1972 – 1976 mit viel Eigenarbeit errichtet. Im Rahmen des 120jährigen Bestandsjubiläums 1992 wird die Grundsteinlegung für das Feuerwehrmuseum durch Bgm. Ing. Reisinger durchgeführt.

„Die Idee spukt schon lange in meinem Kopf herum: Kein Museum im herkömmlichen Sinn, sondern eine Möglichkeit für alle Wehren der Großgemeinde zu schaffen, alte Gerätschaften vor dem Verfall zu bewahren.“ (Kdt. Albert Groiß, Brandrat)
Was so schützenswert ist: Zum Beispiel die Handdruck-Kastenspritze aus dem Jahr 1786, eine Fahne und Leiter aus 1897 und die erste Motorspritze des Bezirkes aus 1924.

Die Bauverhandlung wird 1993 mit Vbgm. Anton Schrammel abgehalten, der gesamte Umbau soll im Jahre 1997 zum 125-jährigen Bestandsjubiläum abgeschlossen sein.
Die Kostenschätzung der Fa. Buhl für dieses Bauvorhaben beträgt € 290.000.-, wobei die Feuerwehr dieses Vorhaben durch viele Eigenleistungen so günstig als möglich halten will und selbst einen Betrag von ca. € 43.600.- zur Verfügung stellen will, der dank der Veranstaltung von Wandertagen und Florianischank erwirtschaftet wurde.

Am 19. März 1994 erfolgt der Spatenstich, das Fundament für das Museum wird ausgehoben, betoniert, der Aufbau der Halle erfolgt mit eisernen Rahmenbindern, die Außenwände werden aufgemauert und schon im Mai 1994 wird dank der anfänglichen Baubegeisterung das Dach des Museums gedeckt und im Oktober 1994 der Innenputz fertiggestellt.
Am 11.10.1994 wird die Grundabteilung zum Nachbargrundstück bewilligt, wodurch die Gemeinde das Grundstück Nr. 587/3, EZ 439, für die Feuerwehr auf insgesamt 2.480 m² vergrößert.

Im Frühjahr 1995 wird der erste Teil des Schuppens abgebrochen, nach längerer Sommerpause im August das Einfahrtstor zum Feuerwehrareal auf einer Laufschiene neu konstruiert. In spätherbstlichem Baudruck wird von September bis November 1995 das Fundament für den Zwischentrakt betoniert, die Wände und Säulen aufgemauert und das Dach noch gerade vor dem ersten Schnee eingedeckt.

Da nahezu alle handwerklichen Leistungen in Eigenregie erbracht wurden, kann man ungefähr ermessen, wie hoch die im folgenden angeführten Kosten gewesen wären, wenn dies alles von Firmen erbracht hätte werden müssen.
In den Jahren 1994 bis 1997 wurden die Gesamtkosten dieses Zubaues von € 183.515.- wie folgt finanziert: Beiträge der Gemeinde € 101.741.-
Eigenmittel der FF Gars € 81.774.-
Eigenleistungen der FF 7.509 Stunden

Im Rahmen des Abschnittsfeuerwehrtages am 15.8.1997 wird der Feuerwehrhauszubau und das Museum durch Kanonikus Monsignore Wilhelm Mantler gesegnet.
In einer kleinen Feierstunde nach den Festlichkeiten wurden im besonderen auch jenen gedankt, die sich uneigennützig in den Dienst unserer Feuerwehr zur Fertigstellung des Baues gestellt haben.

 

DAS KATASTROPHEN-HOCHWASSER 2002

Die schrecklichen Ereignisse der Hochwasserkatastrophe im August 2002 sind in der Öffentlichkeit beinahe vergessen.
An unseren Haustüren floss in jenen Tagen mehr Wasser vorbei, als die Donau an normalen Tagen durch Wien bringt und hinterließ dabei fürchterliche Spuren.

Wir waren gerade dabei unsere seit zehn Jahren bestehende Halle zu einem richtigen kleinen Museum umzugestalten und hatten beinahe sämtliches Inventar in ein ehemaliges Sägewerk ausgelagert, das vom Wasser und den Schlammmassen des Kampflusses heimgesucht wurde.
Durch den bereits fixierten Eröffnungstermin am 7. September 2003 standen wir unter schwerem Zeitdruck und konnten notwendige Restaurierungsmaßnahmen nunmehr nur durch Fremdleistungen ausgleichen.

Mit wesentlichen finanziellen Beiträgen unterstützt wurden wir vom Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, das ein Benefizkonzert zugunsten dreier hochwassergeschädigter Museen gegeben hatte, sowie vom Verein der Oldtimerfreunde Niederösterreichs.

Sie und viele andere Spender können mit Stolz von sich behaupten, mit Ihrem Beitrag den Grundstein für die finanzielle Selbständigkeit des Garser Feuerwehrmuseums gelegt zu haben, das bisher von Tausenden unentgeltlichen Arbeitsstunden und Zuwendungen gelebt hat.

Gerade wir Garser möchten uns ganz besonders für die Solidarität einer ganzen Nation bedanken, die wir erfahren durften und die uns nicht nur finanzielle, sondern auch moralische Stütze in einer sehr schweren Zeit war und hoffentlich noch länger ist.

Da wir unsere Heimat lieben und davon überzeugt sind, dass sich ein solches Ereignis frühestens in 2000 Jahren wiederholt, stehen wir mitten im Wiederaufbau und freuen uns über jeden, den wir als Besucher, Gast und Freund im Luftkurort Gars am Kamp begrüßen dürfen.

 

DIE GESCHICHTE DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR GARS

BIS ZUR ERÖFFNUNG DES FEUERWEHRMUSEUM GARS

1620
Brandschatzung vieler Häuser im Kampf der kaiserlichen Truppen mit der protestantischen Besatzung

1724
Großbrand zahlreicher Häuser, darunter auch der Kirche

1786
Der Markt verfügt über eine fahrbare Handdruck-Kastenspritze mit Wenderohr zu welcher bald darauf eine zweite, hölzerne hinzukommt

1858
Die erste, eiserne Knaustspritze wird von den Handwerksmeistern Pöppl und Scherney bedient

1872
Gründung der Freiwillige Feuerwehr Gars unter Hptm. Johann Sengstschmid
Das erste Feuerlöschgeräte-Magazin befindet sich am Hauptplatz neben dem Gasthaus „Zum Weißen Rössl“ (heutiges Bio-Trainingszentrum)

1882
Ankauf einer Spritze mit Saugwerk

1897
Weihe der Feuerwehrfahne zum 25jährigen Jubiläum

1903
Errichtung eines hölzernen Schlauchtrockenhauses

1905
Brand der Listmühle in Manigfall

1907
Ankauf einer Dampfmaschinenspritze

1909
Neubau des Spritzenhauses in der Apoigerstraße (heute Rot-Kreuz-Ortsstelle)

1911
Großbrand in Langenlois, zu welchem die Garser Wehr mit der Dampfmaschinenspritze zu Hilfe geeilt ist und neben den Kremsern, die als einzige eine ebensolche hatten, wesentlich zur Lokalisierung der Katastrophe beitrug

1916
Brand und Explosion im Elektrizitätswerk in Gars

1924
Ankauf einer Motorspritze Type Fiat Af/stabil

1925
Brand der Mantlermühle in Rosenburg

1927
Brand Sägewerk Schulz in Gars

1929
Gründung einer eigenen Feuerwehrmusikkapelle

1931
Einsatz des gemeindeeigenen Tank- und Wassersprengwagens Saurer für die Brandbekämpfung

1939
Inbetriebnahme der tragbaren Motorspritze RW80

1941
Ankauf eines Mercedes Rüstwagens mit später aufgebauter Vorbaupumpe

1947
Wahl von Sepp Galbruner zum Hauptmann der FF Gars

1950
Austausch der RW80 gegen eine neue Motorspritze R75/St

1954
Hochwasserhilfseinsatz in Krems-Lerchenfeld mit 28 Mann/12 Booten über 6 Tage

1957
Ankauf eines Ford FK1000 mit Funk- und Lautsprecheranlage

1957
Brand der Sparholzmühle in Rosenburg

1968
Anschaffung eines Mercedes 1113 Tanklöschwagens mit Hochdruck

1971
Wahl von Albert Groiß zum Kommandanten der FF Gars

1971
Gründung einer Jugendfeuerwehr

1973
Veranstaltung des ersten Wandertages

1975
Großbrand der Schönbichler-Mühle in Gars

1976
Einweihung der neuen Feuerwehrhauses in der Schillerstraße

1978
Weihe des neuen Rüstfahrzeuges Unimog

1979
Ankauf eines VW LT35 als Kommandofahrzeug

1981
Ankauf eines gebrauchten Motorrades, eines hydraulischen Berge- und Rettungsgerätes und Eigenbau eines Abschleppanhängers

1982
Einweihung des Schuppens zum 110jährigen Bestandsjubiläum

1984
Weihe der Tragkraftspritze im Zuge der Florianischank, Ankauf des Atemluftkompressors

1985
Weihe der neuen Feuerwehrfahne
Rettungsaktion für zwei Ertrunkene im Kampfluss

1988
Landeswasserwehrleistungsbewerbe in Gars am Kamp

1990
Weihe des TLF A-4000 und des schweren Rüstfahrzeuges

1991
Großbrand Lutz in Horn
Hochwassereinsatz in Krems an der Donau
Durchführung der Bezirksleistungsbewerbe am Sportplatz in Gars
Anschaffung von 13 Pager zur stillen Alarmierung

1994
Baubeginn des Zubaus zum Feuerwehrhaus samt Museumshalle

1995
Übernahme des gebrauchten VW Golf als Kommandantenfahrzeug

1997
FuB-Einsatz beim Hochwasser im Raum St.Pölten/Tulln

 

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